In diesem Tutorial wird Ihnen eine weitere Korrekturmethode vorgestellt, mit der Sie die Tiefenposition eines Objekts ändern können, ohne dessen räumliche Struktur zu verändern. Dazu verwenden wir den Füllmodus „Heben und Senken“ in einer einfachen Form.
© Bernd Paksa 2025 |
Depth Map Editor Bedienungsanleitung Tutorial 01 Einführung und Bildauswahl Tutorial 02 Masken erstellen Tutorial 03 Werkzeug Füllmodus Füllen Tutorial 04 Werkzeug Füllmodus Heben/SenkenTutorial 05 Ein Objekt Schwenken Tutorial 06 Höhenlinien |
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Korrektur des fünften Bildes mit dem Füllmodus „Heben/Senken“
- Das sechste Bild anhand der 3D-Ansicht korrigieren
Einführung
In den vorhergehenden Tutorials wurden die grundlegenden Methoden zur Korrektur von Tiefenmaps mit dem Depth Map Editor (DME) erläutert. Sie haben gelernt, wie man die zu korrigierenden Objekte erkennt, welche Korrekturmethoden es gibt und wie man Objekte mit planen Flächen füllen kann.
In diesem Tutorial wird Ihnen eine weitere Korrekturmethode vorgestellt, mit der Sie die Tiefenposition eines Objekts ändern können, ohne dessen räumliche Struktur zu verändern. Dazu verwenden wir den Füllmodus „Heben und Senken“ in einer einfachen Form.
Korrektur des fünften Bildes mit dem Füllmodus „Heben/Senken“
Falls noch nicht geschehen, starten Sie DME und laden das Bildpaar mit der Nummer B0050 aus dem Bilderverzeichnis des Tutorials („\Bilder\DME_Tutorial\“).
Objekt identifizieren und Korrekturmethode festlegen
Betrachten wir das 3D-Bild im Vorschaufenster: Eine Straße in der Altstadt von Utrecht mit einem typisch holländischen Häuschen und einer dazu passenden Laterne – die jedoch bei näherer Betrachtung etwas merkwürdig aussieht.
Die Laterne ist gegenüber dem Mast leicht nach vorne verschoben. Um dies zu verdeutlichen, gehen Sie wie folgt vor:
- Wählen Sie im Reiter Ansicht eine hohe Linienanzahl für die Topomap.
- Zoomen Sie auf die Laterne und den oberen Bereich des Laternenmasts.
- Blenden Sie im Arbeitsbereich mit F2 das Monobild und mit F4 die Topomap ein.
- Platzieren Sie den Messpunkt MP1 auf die Mitte des oberen Laternenmast (
1+Linksklick).
- Platzieren Sie den Messpunkt MP2 auf die Mitte des Laternenbodens (
2 + Linksklick).
- Überprüfen Sie im Reiter Werkzeug die Tiefenpositionen der beiden Messpunkte in der Statusübersicht und im Tiefendiagramm (Symbole
und
).
Die beiden Tiefenpositionen sollten eigentlich dicht beieinander liegen. Da dies nicht der Fall ist, müssen wir die Laterne etwas nach hinten verschieben.
Mit den im Tutorial 3 vorgestellten Füllmethoden könnten wir die Laterne zwar mit dem Tiefenwert von MP1 füllen, aber dabei würde die runde Form verloren gehen. Daher wählen wir in diesem Fall folgende Vorgehensweise:
- Die Laterne maskieren
- Ein zur Maske gehörendes Werkzeug mit dem Füllmodus „Heben/Senken“ erstellen
- Die Laterne um die Tiefendifferenz zwischen MP1 und MP2 in der Tiefe verschieben
Maske für die Laterne erstellen
- Erstellen Sie eine neue Maske und Füllung (Taste F5 oder über die obere Leiste
) und benennen Sie sie „Laterne“.
- Maskieren Sie die Laterne (siehe Tutorial 2) oder
- Alternative: Importieren Sie die Maske (Kontextmenü Maskenauswahl
)aus dem Verzeichnis „\Bilder\Masken\B0050\“.
- Alternative: Importieren Sie die Maske (Kontextmenü Maskenauswahl
Füllwerkzeug einstellen
- Falls noch nicht geschehen, wählen Sie das zur Maske gehörende Werkzeug aus oder erstellen ein neues Werkzeug mit demselben Namen wie die Maske.
Stellen Sie das Auswahlfeld „Füllmodus“ auf „Heben/Senken“.
- Setzen Sie das Auswahlfeld „Minuend“ auf MP1.
- Setzen Sie das Auswahlfeld „Subtrahend“ auf MP2.
- Beim Füllen wird der berechnete Wert (-17) zu jedem Tiefenwert des Bildpunktes addiert.
- Ist der Wert negativ (wie in unserem Fall), wird das Objekt nach hinten verschoben.
- Falls Sie das Objekt auf einen anderen Tiefenwert verschieben möchten, können Sie im Eingabefeld „Offset“ einen positiven oder negativen Korrekturwert eingeben.
Die oben gezeigte Einstellung nutzt Messpunkte zur Bestimmung der Differenz. Alternativ können Sie den Wert auch manuell ermitteln:
Bewegen Sie den Mauszeiger über die gewünschten Stellen (siehe Statuszeile Tiefenwert).
- Setzen Sie „Minuend“ und „Subtrahend“ auf Konstante (Wert 0).
- Tragen Sie den ermittelten Differenzwert im Offset-Feld ein
- Alternativ: Übernehmen Sie den Wert per Pipette (Symbol
bzw.
) in die Eingabefelder von „Minuend“ und „Subtrahend“.
- Alternativ: Übernehmen Sie den Wert per Pipette (Symbol
Der Vorteil der Messpunkte besteht darin, dass Sie diese schnell auf eine andere Position setzen können und genau sehen, wo die Tiefenwerte ausgelesen werden. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie später alle Änderungen verwerfen (Menü „Datei“ → „Tiefenmap wiederherstellen“ ) und mit anderen Parametern reproduzierbare Ergebnisse erzielen möchten.
Füllen mit dem Füllmodus „Heben/Senken“
Wenn Sie im Füllwerkzeug (Symbol ) den Füllmodus „Heben/Senken“ verwenden, müssen Sie eine Besonderheit beachten:
Wichtig!
Beim Füllen wird immer ein Betrag zu den vorhandenen Tiefenwerten der Tiefenmap addiert.
Das passiert bei jedem Füllvorgang!
Das bedeutet:
- Wenn Sie die Maske zum ersten Mal füllen, wird das Objekt auf die gewünschte Tiefe verschoben.
- Wenn Sie das Füllwerkzeug (Symbol
) erneut anwenden, wird das Objekt nochmals um denselben Betrag verschoben!
- Falls dies nicht gewollt ist, machen Sie das Füllen rückgängig (Symbol
) oder stellen Sie die Tiefenmap wieder her (Menü „Datei“ → „Tiefenmap wiederherstellen“
).
Diese Eigenheit können Sie nutzen, wenn Sie den Betrag vorher nicht genau kennen und das Objekt nach Sicht im 3D-Bild anpassen möchten.
Im nächsten Bild können wir das ausprobieren.
Das sechste Bild anhand der 3D-Ansicht korrigieren
Laden Sie das Bild B0060 und betrachten Sie die 3D-Vorschau. Eigentlich wäre keine Korrektur nötig – doch lassen wir die Bäume einfach weiter in den Himmel wachsen!
Verwenden Sie dazu die im letzten Abschnitt beschriebene Korrekturmethode und heben oder senken Sie die Bäume schrittweise. Experimentieren Sie mit den Werten und Vorzeichen im Eingabefeld „Offset“.
Hinweis
Die Tiefenmap hat einen Wertebereich von 0–255. Beim Füllen werden die Werte innerhalb dieses Bereichs begrenzt.
Aktivieren Sie im Menü „Ansicht“ die Option „Über-/Unterlauf anzeigen“, um Werte außerhalb dieses Bereichs sichtbar zu machen:
-
- Werte größer als 255 (vor dem Scheinfenster) werden rot markiert.
- Werte kleiner als 0 (hinter dem maximalen Fernpunkt) werden gelb markiert.
Wurden Teile des Objekts durch diese Begrenzung abgeschnitten, hilft eine Vorzeichenumkehr des Betrags nicht mehr – der betroffene Bereich bleibt eine plane Fläche. In diesem Fall können Sie entweder „Rückgängig“ (Strg+Z ) wählen oder die Funktion „Tiefenmap wiederherstellen“ (Symbol
) nutzen.
Vorgehensweise:
- Erstellen Sie eine Maske der Bäume (siehe Tutorial 2) oder importieren Sie die Maske aus dem Verzeichnis:
\Bilder\Masken\B0060\ - Erstellen Sie ein neues Werkzeug und stellen Sie es wie folgt ein:
- Aktivieren Sie ggf. im Menü „Ansicht“ die Option „Über-/Unterlauf anzeigen“.
- Blenden Sie ggf. im Arbeitsbereich die Topomap ein (Taste F4).
- Platzieren Sie einen Messpunkt in der Baumkrone, um dessen Position im Tiefendiagramm (Reiter „Werkzeug“) zu verfolgen.
- Beobachten Sie das Vorschaubild und betätigen Sie mehrfach das Schaltfeld „Füllen“
(Linke Leiste, Symbol).
- Jedes Mal, wenn Sie die Maske füllen, wird das Objekt um 10 Tiefenwerte nach oben verschoben.
- Falls ein Schritt zu weit war, können Sie:
- „Rückgängig“ machen (Strg+Z oder über die obere Leiste
).
- Das Vorzeichen im Feld „Betrag“ umkehren, um das Objekt zurückzubringen.
- „Rückgängig“ machen (Strg+Z oder über die obere Leiste
- Falls Sie ganz von vorne beginnen möchten, nutzen Sie im Menü „Datei“ die Funktion „Tiefenmap wiederherstellen“ (Symbol
).
Im nächsten Tutorial lernen Sie, wie Sie mithilfe des Füllmodus „Heben/Senken“ und zweier Ebenen Objekte unter Beibehaltung ihrer räumlichen Struktur schwenken können.