Romanisches Cafe
Im Europacenter in Berlin gibt es zur Zeit im EG eine kleine und informative Ausstellung ( kostenfrei) über das legendäre „ Romanische Café“. Das befand sich bis zu seiner Zerstörung 1943 genau dort, wo heute das Europacenter steht am Ku’damm . In diesem Café trafen sich neben vielen Künstlern aller Sparten auch Journalisten diverser Zeitungen, legten ihr Ohr an das Geschehen in der Stadt und tauschten Neuigkeiten aus. Das Café war international bekannt und hatte eine Vielfalt von Zeitungen auszuliegen, die Auswahl ging weit über Berlin hinaus , und so mancher Gast kam wegen der Zeitungslektüre. Es gab sogar einen Zeitungskellner, der den Stammgästen unaufgefordert die gewünschte Zeitung an den Tisch brachte,. Viele der im Romanischen Café nahezu beheimateten Künstler hatten jüdische Wurzeln , sie konnten das Café in der Nazizeit nicht mehr besuchen, mussten emigrieren, untertauchen oder wurden deportiert und ermordet . DER Künstlertreffpunkt verlor zunehmend an Bedeutung und auch die internationalen Zeitungen lagen ab 1937 nicht mehr aus. 1943 wurde das Haus von einer Bombe getroffen und brannte aus. Die Ruine stand noch bis 1951 und wurde dann abgetragen. Heute steht an dem Platz das Europacenter. Im Rahmen des Ausstellungsprojektes wurde eine akribisch-genaue 3D- Rekonstruktion der Räume des Romanischen Cafés realisiert, die über den link unten mit VR -Brille anzusehen ist. Das Ganze wurde mit den Alltagsgeräuschen des Ortes unterlegt.
Man stelle sich vor, man sitzt dort zum Beispiel zwischen Erich Kästner, Erich-Maria Remarque, Max Schmeling, Albert Einstein, Fritzi Massary, Mascha Kaleko, Max Pechstein, Berthold Brecht , Friedrich Holländer und Stefan Zweig…um nur einige, wenige zu nennen. Einen Kaffee bitte!
https://romanisches-cafe.berlin
Karen Bartsch