Barby (Elbe)

Barby (Elbe)

 

Von einer alten Stadtmauer umgeben liegt an der Elbe nicht weit vom idyllischen Saalewinkel das kleine alte Städtchen Barby. Um 961 erstmalig urkundlich erwähnt, ist es heute vor allem bekannt durch die hier angesiedelte Lebensmittelindustrie und der Rehabilitationsklinik "Elbe-Saale".
Begleiten Sie uns zu einem kleinen Rundgang durch die Gassen des Städtchens. Erleben Sie die einzigartige Auenlandschaft zwischen Elbe und Saale, überqueren Sie die Elbe auf der geschichtsträchtigen Eisenbahnbrücke der legendären Kanonenbahn Berlin – Metz.


Am 13.06.2017 um 20:00 Uhr zeigt Bernd Paksa diesen 3D-Vortrag im kleinen Vortragssaal im Museum Europäischer Kulturen. Einlass ist wie immer ab 19:00 Uhr.

 

 

Barby


Barby StadtmauerIn einer Urkunde von Kaiser Otto I. wurde Barby 961 erstmals als „Barbogi“ erwähnt, was auf Althochdeutschen „Ort an der waldlosen Flusskrümmung“ bedeutet.
Zu den ältesten Bauwerken der Stadt gehört die bereits im 13. Jh. erwähnte St. Johanniskirche, ein frühgotischer Bruchsteinbau welcher als Klosterkirche von den Franziskanern errichtet wurde.
Etwas jünger ist die St. Marienkirche, auch Kirche „Unser Lieben Frauen“ genannt. Sie ist die Stadt- oder Bürgerkirche von Barby. Erbaut wurde sie von Baumeister Gunthard und unterschied sich ursprünglich in ihrer äußeren Gestalt nicht wesentlich von der St. Johanniskirche.
Die Stadt war ab dem 14. Jh. vollständig von einer Stadtmauer mit fünf Toren umgeben. Von den Toren zeugen nur noch Straßennamen. Teile der Stadtmauer sind dagegen noch recht gut erhalten und finden heute z.T. als Hochwasserschutz Verwendung.
PrinzesschenAn einem kleinen Park befindet sich ein Wachtürmchen, das „Prinzeßchen“ genannt wird. Im 18 Jh. Erhielt des sein heutiges Aussehen mit dem Fachwerkaufsatz. Das „Herrenhuter Pädagogium“ betrieb hier von 1789 bis 1808 eine Sternwarte.
PrinzEin anderer Rundturm wird der „Prinz“ genannt. Auf dessen Fundamente wurde 1744 ein achteckiges Teehäuschen errichtet. Heutzutage wird dieser Bau als Trauzimmer genutzt.
Das Territorium rund um der Stadt wurde 1497 zur Reichsgrafschaft erhoben und befand sich bis 1659 im Besitz der Grafen von Barby. Kurz vor dem Tod des letzten Grafen führte er 1540 die lutherische Reformation ein. Die Grafschaft fiel an den Herzog August von Sachsen-Weißenfels. Unter der Herrschaft seines Sohnes Heinrich, wurde von 1687 bis 1715 auf den Fundamenten der alten Burg das heutige Barockschloss erbaut, welches bis 1746 als Residenz der Herzöge von Weißenfels diente.
Schloß Barby, heute  Amtsgericht Grundbuchamt Kurz darauf, von 1748 bis 1808 wurde es verpachtet an die evangelischen Brüdergemeine „Herrnhuter Brüder-Unität“. Sie brachten hier das Predigerseminar und die leitende Behörde der weltweit arbeitenden Herrnhuter unter. Während dieser Zeit war die Stadt einer der geistigen Mittelpunkte in Deutschland. Dies führte auch zu einem Besuch von Goethe, der hier das Wochenende vom 7. bis 9. Dezember 1776 verbrachte.
Im Jahre 1815 wurde das Schloss durch Herrn von Dietze erworben, der es im Jahre 1855 an den preußischen Staat verkaufte. Seit dieser Zeit wurde das Gebäude vom Königlichen Provinzial-Schulkollegium für Lehrerseminare verwendet und 1925 zu einer Aufbauschule Umgestaltet.
Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss von 1959 bis 1979 als Aufnahmelager für Übersiedler aus der Bundesrepublik Deutschland genutzt, anschließend brachte man hier das Archivdepot für Grundstücksangelegenheiten unter. Heute beherbergt es eine Außenstelle des Amtsgerichts Schönebeck und dient als Grundbucharchiv des Landes Sachsen-Anhalt.
WasserturmDie im 19 Jh. einsetzende Industrialisierung veranlasste 1840 den Domänenpächter von Dietze dazu, eine Zuckerfabrik zu errichten. Bis 1876 war sie mit einer eigenen Raffinerie und einer Brennerei verbunden. Schon im Jahre 1875 wurde Barby an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Ein eigener Elbe-Hafen entstand in Jahren von 1884 - 1895.
Eisenbahnbrücke der Kanonenbahn Berlin - MetzEin Imposantes Bauwerk stellt die Eisenbahnbrücke der Kanonenbahn (Berlin - Metz) dar. Es ist das größte und aufwendigste Bauwerk dieser in den Jahren 1872 – 1880 errichteten Eisenbahnlinie. In den Jahren 1876/77 entstand diese 757m lange Brücke. Seit 2004 ist die Strecke stillgelegt, die Brücke kann von Fußgänger und Radfahrer benutzt werden und schließt Barby an den Elberadweg an.
Die Deutsche Maizena A.G. siedelte sich aufgrund der guten Infrastruktur in den Jahren 1922 - 1924 an und stellte stärkehaltige Lebensmittel wie etwa Maizena, Mondamin und Weizenin her. Ruinen der alten Fabrikanlage sind noch erhalten. Heute findet man hier neben anderen Unternehmen die Weizenstärkefabrik Cerestar Deutschland GmbH.
Spuren vom BiberHeutzutage ist Barby ein ruhiger Ort, der an der Grenze des Biosphärenreservats Mittelelbe liegt. Biber und zahllose Wasservögel leben an den Ufern der Elbe und Saale gelegenen Auwäldern. Daher ist Barby wohl auch zu einem idealen Standort für die Elbe-Saale Klinik, einer Rehaklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen, geworden. Die Klinik wurde in den Jahren von 1992 bis 1995 auf dem Gelände eines ehemaligen Gutshofes, der Domäne derer von Dietze, erbaut.

 

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