Die Ausstellung der 3D-Malereien von Ingrid Benabbas findet vom 07.08.2022 bis 16.09.2022 im Verein Kunstfreunde Zehdenick (Marktstraße 15 16792 Zehdenick) statt. Öffnungszeit ist jeweils Freitag und Sonntag 14 – 17 Uhr.
Gezeigt werden nicht nur Malereien, sondern auch ihre selbstgebauten Stereoskope sowie diverse 3D Fotografien. Über einen 3D Monitor laufen nebenbei Diaschauen, sowie auch ein Kurzfilm über die Malerin selbst. Gerne möchte Ingrid Benabbas in einem kleinen Workshop mehr über die 3D Fotografie vermitteln.
Formen, expressive Farben und vor allem der dreidimensionale Tiefeneindruck bestimmen das malerische Werk von Ingrid Benabbas. Es ist abstrakte aber keineswegs spontane Malerei, da sie durch die Farbanordnung eine höchstmögliche Räumlichkeit anstrebt, die letztendlich durch das Anschauen mit einer speziellen 3D-Brille verstärkt wird. Das einfallende Licht wird so in Regenbogenfarben zerlegt wobei die verschiedenen Wellenlängen aus unterschiedlichen Richtungen für die Augen vielerlei Bilder entstehen lassen, die zur Wahrnehmung der Raumtiefe führen. Warme Farben wie Rottöne scheinen somit über der Bildfläche zu schweben, wobei kühlere Farben den Eindruck erwecken, weit hinter dem Bild zu liegen. Durch zusätzliches Anstrahlen mit UV Licht gewinnt die Tiefe nochmals an Intensität.
Zu gerne experimentiert sie zudem mit unterschiedlichen Malgründen, um herauszufinden, welche andersartigen Wirkungen die Farben und Strukturen beim 3D Effekt haben. Auch mit teilweise im Bild integrierten Lyriktexten und Collagen versucht die Künstlerin ihre beim Malprozess entstehenden Emotionen zu verstärken, um sie so dem Betrachter zu übermitteln.
Die Begeisterung für dreidimensionales Sehen wurde schon in früher Kindheit geprägt. Bei Besuchen im Berliner Technikmuseum hatten es ihre Eltern schwer, sie vom mit Raumbildfotografien bestücktem Kaiserpanorama wegzulocken (bereits 1838 veröffentlichte Sir Charles Wheatstone (1802–1875) seine ersten Forschungsergebnisse über räumliches Sehen).
Ebenso führte sie ihre frühe Bewunderung für die Kubisten wie Lyonel Feininger bald zur Malerei, Ausstellungen im In- und Ausland folgten. Bei ihrem langjährigen Aufenthalt in Nord-Norwegen entdeckte sie die Faszination der 3D Fotografie. Seitdem ist sie bemüht, dem schlechten Image, verursacht durch viele falsch montierte 3D Filme in den Kinos, entgegenzuwirken. Solche verursachten oft Unwohlsein bei den Zuschauern.
Ingrid Benabbas versucht seit vielen Jahren mit korrekt montierten Standbildern bestehende Vorurteile zu widerlegen, was ihr besonders in langsam laufenden Diaschauen und ausgedruckten Fotografien gelingt. Dort haben die Augen genügend Zeit, sich entspannt auf das Motiv einzustellen.
2020 kam ihr die Idee, das räumliche Sehen mit der Malerei zu verbinden. Somit ist sie eine der ersten Künstlerinnen in Deutschland, der dies gelang. Unermüdlich arbeitete sie seitdem an ihrem Projekt und ist nun froh, dies zum ersten Mal in der Brandenburger Stadt Zehdenick bei den Kunstfreunden Zehdenick e.V. präsentieren zu können. Für sie war diese Stadt die erste Wahl, da sie sich im Sommer 2021 regelrecht in den kleinen Ort verliebte.